WALZWERK MÜNCHENSTEIN

PROJEKT
Umnutzung Industrieareal «Aluminium Münchenstein» Münchenstein

UMNUTZUNG
2005-2014

BAUHERRSCHAFT
SEFER Foundation, Liechtenstein

PROJEKTKOORDINATION
Eric Honegger, Barbara Buser

ARCHITEKTUR
baubüro insitu AG

VERWALTUNG
2005-2011 Kantenprung Verwaltungen GmbH, Basel
2012-2014 Veriba Immobilien GmbH, Basel
ab 2015 Wohnplus AG, Zürich

FLÄCHEN
Parzelle 40‘341 m²
Vermietbar 26‘700 m²

 

BAUKOSTEN

CHF 19 Mio.

 

WALZWERK

EDITIONS DENKSTATT

Das «Walzwerk» an der Tramstrasse 56 –
66 im Quartier Gstad in Münchenstein umfasst 40‘341 m2. Davon liegen 27‘091 m2 in der Industriezone der Gemeinde Münchenstein und 13‘250 m2 in der Gewerbezone der Gemeinde Arlesheim. Die einzelnen Gebäude wurden in verschiedenen Etappen entsprechend den damaligen betrieblichen Bedürfnissen gebaut: Die ersten Gebäude entstanden in den Jahren 1910 – 1920, weitere datieren von 1953 bis 1956 und von 1964 bis 1967. Die Speditionshalle als letztgebautes Gebäude stammt von 1974. Die Geschossfläche beträgt 31‘250 m2. Das Areal ist sowohl für den Langsam- als auch für den motorisierten Verkehr sehr gut erschlossen.
2004 kaufte die SEFER Foundation das Fabrikareal der Aluminium Münchenstein, die vier Jahre zuvor Konkurs gegangen war und übergab die Verantwortung für dessen Entwicklung der eigens dafür gegründeten Kantensprung Verwaltungen GmbH.
Am Fusse des Hügels unterhalb des Dorfkerns von Münchenstein gelegen, wurden auf dem ehemaligen Industrieareal Mieträume für Gewerbe, Kleinindustrie, Kunst und Gastronomie geschaffen. Mit der Umnutzung ist ein lebendiges, vielfältiges Areal entstanden, das gerade durch diese Vielfalt Stabilität aufweist. Durch die kulturellen Angebote von verschiedenen MieterInnen strahlte das Areal von Beginn an eine ‚Magnetwirkung‘ aus. Das Walzwerk wurde rasch zu einer guten Adresse und lockte so viele Besucher an. Der Mix aus Profit- und Nonprofitorganisationen, Dienstleistungsbetrieben, Kleingewerbe, Handwerk, Kunst und Bildung wuchs zu einem grossen Ganzen zusammen. Die ArealbesucherInnen werden über den Haupteingang auf das mit Pflanzentrögen begrünte, immer noch rauhe Areal geleitet. Zwei ringförmige Wege für Fussgänger, Velofahrerinnen und den Zubringerverkehr erschliessen das Areal. Rund um die «Fahrbar» im alten Eisenbahnwagen laden Stühle und Bänke zum Verweilen ein. 
Die Reinigung und Pflege der öffentlichen Flächen wurde an eine Organisation vergeben, die sich um Rehabilitation/Reintegration von Menschen in den Arbeitsmarkt kümmert.
Beim Umbau von Gebäuden und Infrastruktur (Heizung, Elektrisch und Wasserversorgung) wurden grosse Anstrengungen unternommen, um Ressourcen zu schonen und Nachhaltigkeit zu fördern. Zwei Photovoltaikanlagen und ein Blockheizkraftwerk für das ganze Areal konnten im Contracting realisiert werden. Die Gebäude waren zum Zeitpunkt des Verkaufs generell in ungepflegtem, schlechtem Zustand. Die unterschiedlichen Gebäudetypen bilden jedoch ein spannendes Ensemble, welches die industrielle Nutzung des Areals spiegelt. Die Umnutzung der bestehenden Gebäude bedeutete im Vergleich zum Neu-Bauen geringere Materialflüsse, wodurch tiefere Mieten und eine differenziertere Ausbildung der Innenräume erreicht werden konnte. Für die bestehenden Räume mit ihren spezifischen Flächen, Höhen und Infrastruktur wurden entsprechende Mieterinnen gefunden. So konnten wiederum Baukosten gespart werden.
An zwei Stellen wurden die bestehenden Industriegebäude durch Auf- beziehungsweise Anbauten ergänzt. An anderer Stelle sind durch Abbruch neue Innenhöfe entstanden, wodurch Licht und Luft in die bestehenden Gebäude gebracht werden konnte. Die meisten Umbauten und Anpassungsarbeiten wurden vom Baubüro in situ oder von den Mietern selbst durchgeführt.