PROJEKT
Tag der Städtebauförderung – Open-end-Katalog von A-Z
INTERVENTION & PARTIZIPATION
Mai 2018
AUFTRAGGEBERIN
Stadt Lörrach, Gemeinde Riehen
IBA Basel
PROJEKTKOORDINATION
Tabea Michaelis
Lyne Monn, Simone Crevoisier
in Kooperation mit B/IAS.
ILLUSTRATION SCHATZKARTE
Franziska Schüpbach
GRAFIK & LAYOUT
Christine Hirzel
Denkstatt sàrl wurde von der Gemeinde Riehen und der Stadt Lörrach beauftragt im Rahmen des Tages zur Städtebauförderung den Grenzraum zwischen Riehen und Lörrach mit seinen unterschiedlichen Alltagswirklichkeiten zu erkunden. Ziel der Forschung sollte es sein, neben den bereits geplanten städtebaulichen Infrastrukturmassnahmen (Nachverdichtung, Mobilität) beider Länder, die Stimmen, Erinnerungen und Geschichten und Nutzungsweisen des Ortes aufzuzeichnen und diese in einer «Schatzkarte» zu versammeln und festzuhalten. Der Grenzraum zwischen Lörrach und Riehen befindet sich gegenwärtig in einer nächsten Transformationsphase wobei verschiedene infrastrukturelle und bauliche Massnahmen in Planung sind. Aus der Perspektive der lokal-spezifischen Bewegungsströme und -flüsse haben wir diesen beleuchtet: Was bewegt die BewohnerInnen und Passanten? Wie bewegen sich die verschiedenen Akteure und Aktanten (fort)? Was hat sie hier her oder von hier weg bewegt? Neben rund 50 Interviews, welche wir im Zeitraum von März bis Ende April 2018 geführt haben, haben wir den Forschungsperimeter in seiner Heterogenität mit seinen lokal-spezifischen Eigenheiten und Qualitäten gelesen und im open-end Katalog von A bis Z festgehalten. Mit der Illustratorin Franziska Schüpbach haben wir diese vielschichtigen Situationen, Perspektiven, Stimmen und Gedanken in ein 1.5 m x 2.0 m Schatzkarte übertragen. Als relationales Diagramm aus der Eye-Level-Perspektive werden die unterschiedlichen sozial-räumlichen Beziehungen und alltäglichen Handlungen in ihrem Kontext lesbar. Die zeitliche Dimension ist dabei fliessend, d.h. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft treffen unmittelbar aufeinander. Es ist kein linearer oder abgeschlossener Prozess, sondern eine permanente Entwicklung. Diesen Prozess hält die Schatzkarte fest und lädt durch ihre illustrative Herstellungsweise zum Fort- und Weiterschreiben der Transformation ein. Die Karte versammelt die lokal-spezifischen Sichtweisen auf einen Blick und ermöglicht eine Diskussion auf Augenhöhe. Zwischen den PlanerInnen, der Stadt Lörrach und der Gemeinde Riehen spannt sich auf diese Weise ein Dialogfenster auf, welches die unterschiedlichen Positionen, Fragen und Unsicherheiten verhandelbar, erfahrbar macht. Die Auseinandersetzung mit und durch die Schatzkarte (be)fördert neue Erkenntnisse und Sichtweisen auf die aktuellen Planungsvorhaben Am Zoll Lörrach/Riehen.